Vereinsgeschichte

Kirchplatz mit kath. Kirche mitten in Refrath

Die Elterngruppe Refrath – kurzer Rückblick, wie alles begann

Alle Eltern fragen sich, wie und wo werden unsere Kinder, wenn sie erwachsen sind, einmal leben und wohnen. Für unsere Kinder mit Behinderungen gibt es nicht wirklich viele Alternativen. Plätze in Wohnhäusern und -heimen sind rar, ein Ausbau des Platzangebots von den Verantwortlichen nicht geplant. Das Konzept der Zukunft heißt damit „Betreutes Wohnen“.

Die Initiative der Familie Schmickler kam wie gerufen. Anfang 2015 ging es los mit ersten Treffen von interessierten Eltern der Friedrich-Fröbelschule Bergisch Gladbach. Daraus entstand eine Gruppe aus 13 Familien, die es sich zum Ziel setzten, für ihre Kinder mit Behinderung eine dauerhaft gute Wohn- und Lebensmöglichkeit zu schaffen.

Schnell ergab sich eine gemeinsame Perspektive und Lösung, die alle gut fanden: Wir müssen ein eigenes Haus für unsere Kinder bauen oder bauen lassen, in dem sie mit entsprechender Betreuung und Pflege gemeinsam leben können. Eine spannende Arbeit begann, die viel Recherche erforderte: Informieren bei öffentlichen Beratungs- und Verwaltungsstellen sowie bei ähnlichen Projekten. Wir hatten mit der „Lebenshilfe“ schon bald einen Kooperationspartner gefunden, der für unser Anliegen ein Betreuungskonzept erarbeiten und umsetzen wollte.

Einen neuen Schub bekam unsere Wohnidee durch das Zusammenkommen mit der Initiative des Vereins „mit-einanders“, der ein Mehrgenerationenwohnhaus in Planung hatte. Wir erkannten schnell die möglichen Synergien und Chancen und gründeten den „Verein Wohnfreu(n)de Refrath e.V.“, um in Zukunft gemeinsam und inklusiv unter einem Dach mitten in Refrath zu leben und zu wohnen.

Die „Wohnfreu(n)de Refrath“ und wie es anfing

Wir wollten eine Wohnform entwickeln für Menschen mit „normalen“ und „kleinen“ Einkommen, für Ältere, Familien mit Kindern, Singles und Paare sowie für Menschen mit Behinderungen. Aber wo?

Besonders angetan hatte es uns ein städtisches Grundstück in Refrath: Hier ließe sich die Idee eines ersten gemeinschaftlichen Mehrgenerationenwohnhauses in Bergisch-Gladbach umsetzen. Die Lage ideal, gute Anbindung an den Ortskern von Refrath mit Geschäften, Cafés und Schulen.

Wer kann uns dabei unterstützen?

Der Verein „mitein-anders e.V.“ mit der Architektin Doro Corts als Vorsitzende macht die Idee von gemeinschaftlichen Wohnformen in Bergisch Gladbach bekannt. Dafür engagiert sich der Verein auf allen Ebenen: mit Vorträgen und Veranstaltungen, bei den politischen Parteien, in der städtischen Verwaltung und in den Medien. „mitein-anders e.V.“  bringt auch die Elterngruppe der Fröbelschule und alle Interessent*innen für das neue Wohnprojekt zusammen. Das besondere Anliegen, inklusives Wohnen auch in Refrath umzusetzen, bringt dem Projekt zusätzliche Befürworter.

Doro Corts hält in der Planungsphase die Fäden zusammen, stellt Kontakte her und verschafft uns auch den ersten Entwurf des Architekten Jürgen Kreft (Franken + Kreft-Architekten, Köln). Mit seinen Plänen, die er ehrenamtlich getätigt hat, nimmt unser Projekt rasch Gestalt an.

2016 entsteht dann der gemeinnützige Verein „Wohnfreu(n)de Refrath e.V.“ mit dem Ziel, ein Mehrgenerationenwohnhaus mit einer inklusiven Wohngruppe zu bauen und mit Leben zu erfüllen.  Alle Mitglieder engagieren sich ehrenamtlich in verschiedenen Arbeitsgruppen. Einmal im Monat treffen sie sich auch mit neuen Interessent*innen zum Stammtisch. Die AG „Miteinander Leben“ entwickelt sich dabei zum Herzstück des Vereins.  

 

Unser Projekt braucht einen Bauträger

Auf Vermittlung verschiedener Stellen kommt die Kooperation mit der Rheinisch-Bergischen-Siedlungsgesellschaft (RBS) zustande. Doch es bedarf vereinter Anstrengungen, bis ein Baurecht für das brachliegende Grundstück erteilt wird.
Es treten weitere unerwartete Probleme auf. Auch wenn immer neue Lösungen gefunden werden, verschiebt sich die Realisierung des Projekts weiter nach hinten. Die Eltern der jungen Menschen mit Behinderung bleiben stets verlässliche Partner. Sie motivieren uns, die inklusiven Strukturen im ganzen Wohnhaus umzusetzen. Dabei entsteht die schöne Idee eines Gemeinschaftsraumes für Treffen, Feiern, Kochevents, Lesungen... Die Kosten dieser Räumlichkeit wollen alle anteilig gemeinsam tragen.

Von Anfang an betreut unser Projekt Lisa Hugger, Hugger Projektentwicklung, aus Kürten. Sie moderiert, berät und begleitete die wesentlichen Schritte und Maßnahmen.

Die Projektentwicklung wurde vom Ministerium für Heimat, Kommunales, Bau und Gleichstellung des Landes Nordrhein-Westfalen gefördert im Rahmen des Förderprogrammes „Experimenteller Wohnungsbau“. Das Projekt ist damit ein Modellprojekt des Landes NRW für zukunftsweisende Wohnformen.

Einige unserer engagierten Mitstreiter*innen haben uns leider verlassen, weil sich ihre Lebenspläne geändert haben. Aber viele von diesen bleiben uns auch weiterhin verbunden und für die ersten „Grundsteine“, die sie mit gelegt haben, sind wir dankbar und bauen weiter darauf auf.

Es gibt inzwischen weitere Arbeitsgruppen und die Zahl der Mitglieder wächst ständig. Besonders freut uns, dass sich zunehmend junge Familien von der Idee des Mehrgenerationenwohnens begeistern lassen und die Wohnfreunde mit ihrer lebendigen Art bereichern.

Die RBS wird dieses Jahr mit den Arbeiten für das Gebäude beginnen. Und wir „Wohnfreu(n)de Refrath“ bauen weiter an einer vertrauensvollen Gemeinschaft, die hoffentlich 2022/2023 in das neue Haus einziehen wird, in freundschaftlicher Verbundenheit mit unseren Nachbarn.

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Wohnfreu(n)de Refrath e.V.
c/o Michael Berzbach
Im Mondsröttchen 5
51429 Bergisch Gladbach
E-Mail: info@wohnfreunde-refrath.de